Sehr geehrte Damen und Herren,
in meiner letzten Rede zum Thema Zahnarztversorgung hatte ich ja unter anderem angemerkt, dass die Stipendien durch die Kassenzahnärztliche Vereinigung nur bis 2026 zu laufen scheinen. So war es zumindest dem Gesetzesentwurf zu entnehmen. Danke für die schnelle Klärung dieser Anmerkung durch das Ministerium und der Überbringung der Zusicherung seitens der KZV die Stipendien auch über das kommende Jahr hinaus zu finanzieren.
Damit ist eine Iritation zum Vorhaben, als Land hier finanziell tätig zu werden, aus der Welt. Dem kleinen aber feinen Beitrag zur Sicherung der zahnärztlichen Versorgung durch Landesstipendien stehen also keine Bedenken seitens meiner Fraktion mehr entgegen. Da stimmen wir also gern zu.
Aber nach wie vor bin ich nicht überzeugt, dass wir mit diesen neuen Regelungen wirklich nachhaltig das Problem der zahnärztliche Versorgung lösen können. Das alles reicht schlicht nicht aus, um den Herausforderungen, vor die uns die Demografie und ein verändertes Verhältnis zur Arbeitswelt stellen, gerecht zu werden.
Wirksamer könnte es sein, wenn wir als Land noch konsequenter in Richtung neue Versorgungsformen und in Richtung Prävention zielen würden.
Kommunal getragene Zahnarztpraxen, Rotationssprechstunden, mobile Angebote, Zahngesundheits-Prävention überall dort, wo Menschen jedes Lebensalters in Einrichtungen sind, eine Evaluation und Fortschreibung des Landesgesundheitsziels Zahngesundheit und ja, auch eine Abschaffung von Werbung für zuckerhaltige Kinderlebensmittel – das alles sind weitere Bausteine, ohne die wir das Ziel – gesunde Zähne für Sachsen-Anhalt – nicht erreichen werden.
Auch ich freue mich auf die zwei Hände voll neuen Zahnärztinnen und Zahnärzte im Land, die uns das vorgelegte Gesetz bescheren wird. Auch in dem Wissen, die Probleme damit natürlich nicht wirklich vollständig lösen zu können. Aber auch in dem Wissen, dass die Handlungsspielräume des Landes in diesem Gebiet der Selbstverwaltung natürlich begrenzt sind.
Eine demographiefeste Gesundheitsversorgung bleibt damit weiterhin oben auf der sozialpolitischen Agenda. Ich hoffe also sehr, die Landesregierung und die Koalition legen nach diesem Gesetz nicht einfach die Hände in den Schoß.
Danke.