Mein Elternhaus war musikalisch und politisch. Und das Berlin meiner Jugend war es auch. Der politische Umbruch der 90er Jahre, der Wegfall von Autoritäten und Sicherheiten, die gleichzeitig unendlich erscheinenden Möglichkeiten, Freiräume und Ideen haben mich geprägt. Den Wert von Freiheit und Solidarität habe ich in diesen Jugendjahren gelernt.

Ich war bei der AG Junge Genoss*innen in und bei der PDS aktiv und wurde mit 18 Jahren auf einer offenen Liste der PDS in die Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Köpenick gewählt. Frustriert von den gefühlt geringen Gestaltungsmöglichkeiten in der Berliner Kommunalpolitik verließ ich nach einer Legislatur die BVV und das Umfeld der Partei.

Kommunalpolitik war nicht nur der Ausstieg, sondern dann viele Jahre später auch wieder mein Einstieg in die aktive Beteiligung. Nach meinem Umzug nach Quedlinburg hatte ich große Lust mich daran zu beteiligen, diese wundervolle Stadt noch großartiger zu machen. Ich wurde Mitglied von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Stadträtin in Quedlinburg und Mitglied des Kreistages im Landkreis Harz. Engagierte mich im Kreisvorstand, wurde Kreisvorsitzende und bekam 2016 die Chance und Ehre als Vorsitzende den Landesverband Sachsen-Anhalt der Bündnisgrünen zu leiten.

Wie als Teenager treiben mich mein Gerechtigkeitsgefühl an, der Wunsch nach Freiheit und Gleichheit. Inzwischen bin ich Mutter und über allem steht für mich die Notwendigkeit, unsere Welt für meine Kinder und ihre Kinder und alle Kinder lebenswert zu machen und zu erhalten. Ohne Wenn und Aber. Aber mit Musik!