REDE

Sport und Bewegung sind wichtige Teile des Schulalltags von Schüler*innen.

Sehr geehrte Damen und Herren,

„Der Schulsport ist ein unverzichtbarer Bestandteil umfassender Bildung und Erziehung. Er soll bei allen Kindern und Jugendlichen die Freude an der Bewegung und am gemeinschaftli­chen Sporttreiben wecken und die Einsicht vermitteln, dass kontinuierliches Sporttreiben, verbunden mit einer gesunden Lebensführung, sich positiv auf ihre körperliche, soziale, emo­tionale und geistige Entwicklung auswirkt. Gleichzeitig soll Sport in der Schule Fähigkeiten wie Fairness, Toleranz, Teamgeist, Mitverantwortung und Leistungsbereitschaft fördern und festigen.“

So beschreibt die Gemeinsame Erklärung der Präsidentin der Kultusministerkonferenz, des Präsidenten des Deutschen Sportbundes und des Vorsitzenden der Sportministerkonferenz vom 12. Dezember 2005 die moderne Bedeutung des Schulsports.

Das Lernen von Freude und Spaß an Sport und Bewegung ist für die Schülerinnen an unseren Schulen ein wichtiger Teil des Schulalltags. Die gemeinsame Erklärung beschreibt zugleich die neuen Herausforderungen, die sich in einer zunehmend bewegungsarmen, bildschirmaffinen und nährstoffsatten Zeit an den Schulsport stellen. Er soll als Teil einer umfassenden Bildung fürs Leben Anlass sein, Sport selbstverständlich in den Alltag zu integrieren und ein Bewusstsein für die Notwendigkeit körperlicher Bewegung schaffen. 

Gleichzeitig bedeutet für viele, sportlich weniger begabte, Schülerinnen, Sportunterricht Scham, Peinlichkeit und Stress. Die als absolut empfundene Leistungsorientierung im Sport konfrontiert mit körperlichen Defiziten, mangelnde Fitness, Abweichung von der Norm. Und wenngleich durch Fleiß und Training ganz sicher immer Leistungssteigerungen erreicht werden können, führen selbst diese zu Versagenserleben, wenn absolut festgelegte Normzeiten oder -Werte nicht erreicht werden können.

Und auch im Bereich Mobbing spielt der Sportunterricht immer eine herausgehobene Rolle.

Bildungswissenschaftlerinnen plädieren daher zunehmend dafür, gerade im Bereich Sportunterricht die Leistungsbewertung nach neuen Kriterien, aufzustellen eher Anstrengung, Fleiß und individuelle Entwicklung zu bewerten und nicht mehr Leistungswerte, die nicht für alle gleichermaßen zu erreichen sind.

Gleichzeitig sollen selbstverständlich Sporttalente auch im Rahmen des Sportunterrichts erkannt und gefördert werden.

Deshalb ist es gut, das es im Sportunterricht in Sachsen-Anhalt  die MÖGLICHKEIT des Ablegens des Sportabzeichens schon jetzt gibt, denn es wird als Leistungsabzeichen für überdurchschnittliche und vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit verliehen. Und ist genau damit geeignet, Talente weiter zu motivieren und zu fördern,

Für alle Schülerinnen brauchen wir aber vor allem motivierte und motivierende Sportlehrerinnen und Sportlehrer. Mit oder ohne Sportabzeichenlizenz. Hauptsache: guter moderner Sportunterricht.

Wir lehnen ihren Antrag daher ab.

Vielen Dank.