REDE

Rationale Drogenpolitik statt Kulturkampf 

Sehr geehrte Damen und Herren,

Aha, die AfD ruft zum  „Kampf gegen alle Drogen auf“ 

Wir Grüne kämpfen gegen Suchterkrankungen und Beschaffungskriminalität, gegen überdosierte und gestreckte Rauschmittel, gegen die Kriminalisierung von Klein-Dealern von Cannabis, gegen einen unkontrollierbaren Cannabis-Schwarzmarkt, gegen jegliche Drogen, zum Beispiel Alkohol, im Straßenverkehr, gegen Nikotin und Alkohol in der Schwangerschaft. 

Viel wichtiger aber: Unser Einsatz für frühzeitige Aufklärung und Prävention. Unser Einsatz für bedarfsgerechte Angebote der Suchtberatung und therapeutischer Angebote. Unser Ja zu Drug-Checking und Möglichkeiten legalen Konsums für Schwerstabhängige, unser Ja zur allgemeinen Handlungsfreiheit mündiger Erwachsener im Bereich Cannabiskonsum, also Ja zu einem reglementierten Cannabismarkt.

Weil all  das der Gesundheit, der Würde und der Freiheit von Menschen dient.

Und deshalb bekämpfen wir auch mit aller Kraft populistische Anträge und kulturkämpferische Scheingefechte, ebenso wie die feuchtfröhliche Doppelmoral, die mit dem Bierglas in der Hand gegen Drogen wettert. Oder beim Info-Stand im Saalekreis oder auf dem Sachsen-Anhalt-Tag Freibier ausschenkt (ist vielleicht ohne auch noch schwerer zu ertragen) oder die kulturelle und politische Nähe zu Burschenschaften sucht, die wegen des exzessiven Drogenkonsums extra Kotzbecken in ihren Bädern haben. Das allergrößte Drogenproblem haben wir nämlich mit Alkohol, an dem nach Schätzungen jährlich allein in Deutschland etwa 74.000 Menschen versterben.

“Keine Macht den Drogen” heißt Einsatz für Prävention, Jugendschutz und Suchtberatung im Bezug auf ALLE Drogen, heißt nicht Kampf gegen die freie Entscheidung oder gegen Konsumentinnen.

Unser Kampf gilt den politischen Zielen der AfD. Eine Ablehnung versteht sich von selbst.

Danke. 

Danke.