Rede

Queerfeindlicher Antag: Olympia verbindet, die AfD spaltet!

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Sehr geehrte Damen und Herren,

Man weiß garnicht, wo anfangen bei diesem absurden Antrag. Um zunächst den Titel nach vorne zu stellen: ja, Olympia verbindet, das haben wir in den vergangenen Wochen eindrucksvoll erlebt. Spaltung fand nur in den Social Media Kanälen statt.

Denn das einzige was spaltet, sind diejenigen, die wirklich jede Gelegenheit nutzen, mit Fake News die Empörungsmaschine anzuschmeißen, um mit ihrem Queerfeindlichen Propaganda-Mist die Welt zu fluten.

In diesem Fall also die empörte Behauptung, eine Performance bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele hätte mit der Darstellung von da Vincis Abendmahl in einer Performance mit unter anderem ein paar Drag-Queens die religiösen Gefühle von Christen verhöhnt und der Landtag von Sachsen-Anhalt soll das nun also beim IOC rügen.

Himmel hilf! Zunächst einmal spricht sehr viel dafür, dass schon ihre Grundannahme falsch ist, und die Performance nicht da Vincis Abendmahl, sondern das „Fest der Götter“ des niederländischen Künstlers Jan van Bijlert Pate stand. Neben den Einlassungen der Regisseure auch das offensichtliche Vorhandensein des Dionysos (dick, Bezug zu Speisen und Getränken, Weintrauben auf dem Kopf), das Fehlen einer Jesus-Figur (der jüdische Typ aus dem kulturellen Meltingpot Galiläa, sie wissen schon Sandalen und so) und nicht zuletzt der Kontext eines Gelages im Olymp rund um den Gott Dionysos. Passt  nämlich zur Eröffnungsfeier der OLYMPISCHEN Spiele, die, wie der griechische Mythos besagt, der Halbgott Herakles zu Ehren seines Vaters Zeus begründete.

Doch selbst, wenn man sich auf ihre Deutung einlassen wollte: demnächst beschweren wir uns dann bei Matt Groening für die Szene in Moes Taverne in Springfield, in der die Protagonisten da Vincis Gemälde ähnlich aufgereiht sind? Oder bei den Produzenten von Harry Potter weil die Lehrkräfte in Hogwarts in 

genau so an ihrem Lehrer-Esstisch sitzen? Und das alles im Namen von Religionen, denen sie sonst bei jeder Gelegenheit ihre Bedeutung absprechen?

Versuchen Sie doch nicht, uns hinter die Fichte zu führen! Worum es ihnen geht sind nicht die Gefühle der Christen in unserem Land. Worum es ihnen geht ist queerfeindliche Propaganda, ist der Versuch der Spaltung der Gesellschaft in dem sie FakeNews verbreiten und Empörung schüren, wo immer es geht.

Sie machen sich damit lächerlich. Versuchen sie nicht, den Landtag von Sachsen-Anhalt in ihren weird-People-Kram hineinzuziehen.

Selbstverständlich lehnen wir diesen absurden Antrag ab. 

Vielen Dank.