Rede Lehrkräftemangel: Bedarfsorientierte Sonderzuschläge statt Gießkannen-Prinzip 23. August 202423. August 2024 „Lehrkräftemangel: Bedarfsorientierte Sonderzuschläge statt Gießkannen-Prinzip | 23.08.2024“ von YouTube anzeigen Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen. Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube. Inhalt von YouTube immer anzeigen Sehr geehrte Damen und Herren, er ist wieder da. Dieser eine Antrag, mit dem die Rechtsextremisten mal wieder versuchen so zu tun, als wären sie eine normale Fraktion einer normalen Partei. Als würden sie nach Lösungen suchen, oder welche anzubieten haben, für die echten Probleme der Menschen in unserem Land. Und ehrlicherweise muss man sagen – nach allen anderen Parteien hier im Land nähern sie sich inzwischen immerhin dem Problem. Für ihre Lösung gilt das selbstverständlich nicht. On paper klingt es vielleicht ganz nett: Der Lehrkräftemangel ist ein drängendes Problem und eine der größten Herausforderungen für unser Bildungssystem. Nach dem Motto „viel hilft viel“ soll pauschal allen Lehrkräften ein Gehaltsbonus gegeben werden, damit sie bei uns im Land bleiben. Diese Ausgaben nach Prinzip Gießkanne sind ein gern genutztes Hilfsmittel von Populist*innen. Es verschleiert bewusst die Realität an Schulen und die Realität des akuten Fachkräftemangels im Bildungssystem. Wer genau hinschaut weiß: nicht alle Schulformen, nicht alle Regionen und nicht alle Unterrichtsfächer sind im selben Ausmaß vom Lehrkräftemangel betroffen. An Sekundarschulen gibt es einen sehr akuten Mangel an Lehrer*innen, während es an Gymnasien teilweise sogar zu viele Lehrkräfte gibt. Grundschulen im Harz sind stärker von Lehrkräftemangel betroffen als Grundschulen in Magdeburg. Die Liste könnte ewig so weitergeführt werden. Deswegen macht es Sinn, Sonderzuschläge auf das Gehalt von Lehrkräften genau da zu zahlen, wo diese Lehrkräfte am meisten gebraucht werden. In Mangelregionen, in Mangelfächern, oder in bestimmten Schulformen oder wenn die Lehrkräfte dringend gebrauchte Kompetenzen wie zum Beispiel Integrationsfähigkeiten haben. Und diese Sonderzuschläge sollten von Anfang an gezahlt werden, nicht erst, wenn eine Stelle mehrere Ausschreibungen unbesetzt blieb. Gleichzeitig sollten die Sonderzuschläge auch bei Abordnungen gezahlt werden, um Anreize für bereits angestellte Lehrer*innen zu schaffen. Also keine Ausgaben nach dem Prinzip Gießkanne, sondern stattdessen bedarfsgerecht und genau da, wo es am meisten gebraucht wird. Und es bleibt auch immer ein Teil der Wahrheit, dass zu wenig Gehalt nicht der Hauptgrund ist, warum Menschen sich gegen den Lehrberuf entscheiden oder eben diesen wieder verlassen. So bitter wie es ist: Lehrerin oder Lehrer zu sein ist unter den aktuellen Voraussetzungen kein attraktiver Beruf. Nicht wegen des Gehaltes, sondern wegen den schlechten Arbeitsbedingungen. Deswegen müssen gerade diese besser gestaltet werden. Indem man Lehrkräfte von allen unterrichtsfernen Aufgaben entlastet. Wir lehnen den realitätsfernen Antrag ab. Vielen Dank.