Duale Ausbildung als internationales Erfolgsmodell stärken.

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich war seinerzeit bereits Freundin des solidarischen Umlagefonds in der Pflegeausbildung, wie ihn frühzeitig etwa NRW eingeführt hat. Damals sollten nicht-ausbildende Unternehmen an den Ausbildungskosten beteiligt werden. Was nur fair ist, denn schließlich profitieren diese Unternehmen von der Ausbildungsleistung anderer und können dann vielleicht sogar mit höheren Löhnen locken, weil sie die Ausbildungskosten sparen. Dieser Ansatz einer Umlage wurde dann quasi zur Blaupause der Finanzierung der generalisierten Pflegeausbildung.

Der noch quasi taufrische Ansatz aus Bremen diese Idee auf die Duale Ausbildung zu übertragen klingt vielversprechend. Mit einem Ausbildungsunterstützungsfonds in den alle Unternehmen einzahlen und auszubildende Betriebe profitieren, kann es gelingen gerade kleine und mittlere Betriebe für die Ausbildung zu gewinnen. Ob dies wirklich gelingt muss sich natürlich noch zeigen. Die Umsetzung in Bremen ist, wie man hört, im nächsten Jahr vorgesehen. 

Neben organisatorischen und strukturellen Ansätzen wie der betriebsübergreifenden Ausbildung kann eine finanzielle Unterstützung über einen Fonds sicherlich Anreize und Hilfestellung geben. Denn klar dürfte sein, wenn Betriebe nicht selbst auch ausbilden, dürfte die Personalgewinnung in Zukunft überaus schwierig werden und so manch ein Betrieb gegebenenfalls existenzbedroht sein.  

Die Lücke die Corona in der Dualen Ausbildung gerissen hat ist auch jetzt noch nicht geschlossen. Ganz im Gegenteil: Im Vor-Corona-Jahr 2019 haben über 510.000 junge Menschen in Deutschland eine Ausbildung begonnen. Im vorigen Jahr waren es mit etwa 468.000 deutlich weniger. Das ist nicht nur das kontinuierliche Schrumpfen der Azubizahlen auf Grund der Demographie, vielmehr sind hier aus verschiedensten Gründen junge Menschen in Größenordnungen für die Ausbildung verloren gegangen. 

Um hier nun frühzeitig gegen zusteuern, halte ich eine Ausweitung der Praktikumsvergütung auf die Sozial-, Gesundheits- und Pflegeberufe wie es in Sachsen-Anhalt bereits für die Handwerksberufe erfolgt, für absolut sinnvoll. Hier kann und sollte man ein gutes Modell sicherlich ausweiten. 

Sie haben uns verehrte LINKE bei diesen Forderungen also an ihrer Seite.

Danke.