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Zahngesundheit braucht ganzheitlichen Blick. Prävention stärken!

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Sehr geehrte Damen und Herren,

Während wir hier debattieren, finden Menschen mit Zahnschmerzen hier in Magdeburg Hilfe beim zahnärztlichen Notdienst. Das weiß ich so genau, weil ich heute vormittag dringend und spontan einen Termin bei einer Zahnärztin brauchte und bei allen Praxen zunächst an diesen Notdienst verwiesen wurde. Am Ende hat es dann doch geklappt und es gab auch einen schnellen Termin. Es ist gut, dass über den Notdienst auch abends Hilfe möglich ist, hier in Magdeburg im Zweifel eine Strassenbahnfahrt entfernt. Im ländlichen Raum ist das schon schwieriger. Auch weil es immer weniger Zahnärzt*innen gibt, werden die Wege, bei weitem nicht nur, aber besonders im Notfall, immer weiter. Wen kann es angesichts der demographischen Entwicklung und dem allüberall beklagten Fachkräftemangel wundern oder überraschen, dass wir auch im Bereich der zahnärztlichen Versorgung absehbar in eine Mangelsituation geraten werden. Und natürlich kann und muss man da Gegenmaßnahmen ergreifen, auch als Land. Ganz ohne Frage. Die ersten Punkte der Beschlussempfehlung führen dazu manches aus. Zum Beispiel die Prüfung einer Zahnarztquote. Die zur Zeit möglichen zwei Studienplätze für solch eine Quote finde ich wirklich vernachlässigbar. Aber vielleicht lässt sich auf Bundesebene zu den Rahmenbedingungen einer solchen Quote ja etwas bewegen. Eine genauere Prüfung seitens der Landesregierung in dieser Sache ist also sinnvoll.

Zum zweiten Antrag dieser Debatte nur so viel: es ist eine Mischung aus respektlos und absurd, parallel zur Beschlussempfehlung, die sich ja auch auf einen vorhergehenden Antrag von Ihnen selbst bezieht, einen Antrag hier zur Diskussion zu stellen, der exakt dieselben Punkte wieder aufgreift. Steter Tropfen höhlt den Stein sagt man. Aber das hier ist eher ein nerviger tropfender Wasserhahn.

Und lassen Sie uns bitte auch über Prävention sprechen! Gerade im Bereich der Zahngesundheit ist sie ausgesprochen wirkungsvoll. Lassen Sie uns also in aller Ernsthaftigkeit auch über ein Werbeverbot für zuckerhaltige Lebensmittel sprechen, lassen sie uns über die Stärkung und den Ausbau von Programmen für gesunde Ernährung sprechen. Über Sachsen-Anhalts Gesundheitsziel „Verbesserung der Zahngesundheit bei der Bevölkerung auf Bundesdurchschnitt“. Lassen Sie uns über den vermuteten Zusammenhang von Weichmachern und Zucker bei der Entstehung sogenannter Kreide-Zähne bei Kleinkindern sprechen. 

Natürlich lösen Prävention und Aktionen für Zahngesundheit nicht das Problem der drohenden Unterversorgung. Aber die schlichte Debatte über die Anzahl der Zahnärzte in Sachsen-Anhalt ist einfach zu verkürzt und wird dem Thema Zahngesundheit nicht gerecht. Und Schaufensteranträge der Oppositionsschauspieler erst recht nicht.

Danke.