Krebsbekämpfung mit umfassenden Daten unterstützen.  

Sehr geehrte Damen und Herren,

eine Krebsdiagnose ist immer – trotz allem medizinischen Fortschritts – weiterhin ein Schockmoment. Bei manchen Krebsarten wie dem Bauchspeicheldrüsenkrebs, nahezu ein Todesurteil. Jährlich sterben etwa 230.000 Menschen in Deutschland an einer Krebserkrankung. Krebs ist damit die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Prävention, Früherkennung und Behandlung weiter zu verbessern und zu stärken ist also ein absolutes Gebot. Und dieses Gebot erklärt auch die neuen Ansätze in Sachen Krebsregister. Das bisherige Nebeneinander von epidemiologischem und klinischem Krebsregister soll mit dem vorliegenden Gesetz aufgehoben und beide Register nun zusammengeführt werden. Absolut sinnvoll! Daten zu Neuerkrankungen, Alter, Geschlecht und Wohnort der Patienten stehen dann nicht mehr weiter unverbunden zu den am Behandlungsort erhobenen Daten, zum Beispiel zum Krankheitsverlauf und den Behandlungsschritten.

Eine solche Zusammenführung ermöglicht eine deutlich detailliertere Erfassung von Daten über den gesamten Verlauf einer Krebserkrankung – von der Diagnose über Behandlungsschritte und Nachsorge bis hin zu möglichen Rückfällen. Damit schaffen wir eine breitere und tiefere Datenbasis für Forschung und Versorgungsanalysen. Und die Behandlungsqualität und Einhaltung medizinischer Leitlinien kann so umfassender überprüft und verglichen werden. 

Wir sprechen im Gesundheitsbereich oftmals nur über den Datenschutz als Abwehrrecht gegenüber missbräulicher Verwendung und der Vermeidung von „Datenlecks“. Mindestens genauso entscheidend, wie dieser Schutz der Privatsphäre des Patienten ist aber auch das Recht aller Patienten einer bestmöglichen Verwendung ihrer Daten für die Verbesserung der Versorgung.

Als Politik haben wir nicht nur die Pflicht die Daten der Bürger*innen zu schützen, sondern eben auch erhobene Daten optimal aufzubereiten und im Sinne des Patientenwohls zu nutzen. Mit der Zusammenführung beider Krebsregister gehen wir nun diesen Schritt. 

Ich setze auf eine zügige Beratung im Ausschuss und eine zweite Gesetzeslesung noch in diesem Jahr, damit die Finanzierung dieses Registers auch problemlos im kommenden Haushalt untersetzt werden kann.

Danke.