REDE

Jugendaustausch ist wichtig, weil es für mehr Weltoffenheit sorgt.

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Sehr geehrte Damen und Herren,

Für meine Kinder ist Europa selbstverständlich. Offene Grenzen. Eine gemeinsame Währung. Europaweite Möglichkeiten zu leben, zu wohnen, zu arbeiten. Anders kennt es die junge Generation nicht. Und das ist gut so. Das ist ganz wunderbar im Sinne eines dauerhaften Friedens in Europa. Eines Friedens, der mit dem Angriffskrieg Russlands plötzlich nicht mehr so selbstverständlich ist, wie er lange war. Umso wichtiger ist es, europäische Verständigung zu stärken. Und das funktioniert hervorragend über Auslandserfahrungen in jungem Alter, über Austauschprogramme. Die Europaschulen sind dafür Leuchttürme im Land, die es natürlich gilt zu unterstützen und zu stärken.

Dem Antrag ist ehrlich gesagt nicht viel hinzuzufügen. Der Anlass –  Die Europawahl mit dem drohenden Erstarken EU-feindlicher Parteien –  liegt auf der Hand. Europäische Verbindungen zu knüpfen ist wichtig wie nie. Und klar, das beginnt in den Schulen. Das beginnt bei der jungen Generation. Natürlich stehen die Austauschprogramme wie Erasmus+ im Zeichen der europäischen Einigung. Für die einzelne Schülerin, den einzelnen Schüler stellen sie aber auch biographisch wertvolle Erfahrungen dar. Und können gerade auch denjenigen Jugendlichen neue Horizonte eröffnen, denen diese zu Hause verschlossen bleiben. Reisen ins Ausland sind längst nicht für alle Familien der Standardurlaub. Mit fremden Sprachen, fremden Kulturen und neuen Landschaften in Kontakt zu kommen, gehört nicht für alle zum Sommerprogramm.

Umso wichtiger, dass wir die Austauschprogramme im Land ohne ökonomische Hürden errichten. Dass Schulen bei ihren Planungen auf sozialverträgliche Kosten achten. Dass die Schulen über Möglichkeiten wie das Auslands-Schüler-Bafög informieren. Dass der Schüleraustausch auch für Familien offen steht, die auf Grund eigener beengter Wohnsituation vielleicht nicht im Gegenzug Gast-Schüler aufnehmen können. 

Zu diesem inklusiven Ansatz gehört auch: wir müssen auch an Förderschulen und an Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen denken. Barrierefreie Austauschprogramme sind dafür zentral. 

Die Austauschprogramme entfalten dann ihre Wirkung, wenn eben nicht nur Gymnasialschüler aus gut betuchtem Elternhaus auf Reisen gehen, sondern wirklich alle jungen Menschen diese Chance erhalten. Um dies zu gewährleisten kann der Einsatz von internationalen Koordinatorinnen bzw. Koordinatoren an beruflichen und allgemeinbildenden Schulen, wie ihn die Linke fordert, sinnvoll sein. Wenn nämlich die Austauschprogramme nicht nur so nebenbei mitlaufen und von eh überlasteten Lehrer*innen und Schulen organisiert werden, können dafür umfassende und eben inklusive Konzepte erarbeitet werden.

Zustimmung zum Antrag versteht sich für alle überzeugen Europäerinnen von selbst. 

Vielen Dank