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Für Bildungsfreiheit in Sachsen-Anhalt: Warum verbindliche Schullaufbahnempfehlungen keine Lösung sind

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Sehr geehrte Damen und Herren,

der hier vorliegende Gesetzentwurf beweist einmal mehr, die AfD hat wirklich keine eigenen Ideen für unser Bundesland. Wenn Sie nicht gerade Rassismus, Ideen von vorgestern und ihr rechtes Weltbild feiern, dann schreiben Sie eben die Ideen der CDU ab. Wie hier: Da träumt die CDU-Fraktion öffentlich von verbindlichen Schullaufbahnempfehlungen und schon fängt die AfD das Stöckchen und legt es dem Parlament hechelnd und schwanzwedelnd zu Füßen.

Und wie auch schon der CDU sagen wir Ihnen hier ganz deutlich: Wir Bündnisgrüne stehen zur Bildungsfreiheit in Sachsen-Anhalt! Ein erzwungener Besuch des Gymnasiums oder der Sekundarschule bringt rein gar nichts. Besonders, da die Entscheidung gegen das Lernen an der Sekundarschule von Eltern und Schülerinnen nicht immer vordergründig deswegen getroffen wird, weil die Kinder unbedingt später ein Abitur machen sollen. Nein. 

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass es oft schlichtweg daran liegt, dass Sekundarschulen stärker vom Mangel an Lehrerinnen betroffen sind als Gymnasien. Dass Sekundarschulen oft in sanierungsbedürftigen Gebäuden sind. Es gibt noch viele weitere Gründe. Aber der Schwerwiegendste von allen ist wohl: Sekundarschulen haben leider das Image der Resterampe in Sachsen-Anhalt. Und DARAN, an diesem Image, müssen wir etwas ändern. Durch bessere Sekundarschulen in Sachsen-Anhalt, nicht durch den Zwang einer Schullaufbahnempfehlung machen wir die Sekundarschule und den mittleren Schulabschluss attraktiv und zu einem Erfolgsmodell.

Es bringt nichts, Kinder und Jugendliche an die Sekundarschule zu zwingen. Im Zweifelsfall werden die Eltern ohnehin rechtlich dagegen vorgehen, weil sie nur das Beste für ihre Kinder wollen. Stattdessen müssen wir Maßnahmen ergreifen, die die Attraktivität unserer Sekundarschulen und übrigens auch unserer Gemeinschaftsschulen stärken. Wir müssen aufklären über die Vorzüge des Lernens an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen. Und wir müssen die Anstrengungen zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels und die zusätzlichen finanziellen Unterstützungen genau an die Schulen bringen, die es in Sachsen-Anhalt am allernötigsten haben. Und das sind eben die Sekundar- und Gemeinschaftsschulen. 

So schaffen wir es, dass Eltern und Schülerinnen FREIWILLIG an einer Sekundarschule oder Gemeinschaftsschule lernen wollen. So stärken wir diese Schulformen, ganz ohne Zwang.

Wir lehnen den Gesetzentwurf der AfD ab.

Vielen Dank.