Rede

Einelternfamilien stärken: Weg mit dem Stigma, her mit echter Unterstützung!

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Sehr geehrte Damen und Herren,

man mag denken, alleinerziehende Eltern seien eine kleine Minderheit. Eine randständige Sonderform von Familie. Aktuelle Zahlen zeichnen ein anderes Bild. Nahezu 30% aller Familien in Sachsen-Anhalt sind Einelternfamilien. Das klassische Vater-Mutter-Kind Bild mag kulturell noch vorherrschen, von der Werbung illustriert und von Rechtsextremen propagiert sein. Fakt ist: Diese Familienform ist nur eine unter vielen. Einelternfamilien sind völlig normal. Daher ist es richtig und notwendig, unsere Gesellschaft, die Arbeitswelt, den Wohnungsmarkt eben auch für diese Familien zu gestalten. Den Antrag der LINKEN unterstützten wir daher selbstverständlich.

Wichtig ist mir dabei aber: Wer bei Alleinerziehenden allein an Armut denkt, wird der Pluralität auch dieser Familienform nicht gerecht. 

Ja, die Armutsquote von Einelternfamilien liegt deutlich über dem Durchschnitt im Land. Aber sie ist in den letzten Jahren gesunken. Von etwa 40% in den vorigen Jahren auf 33% im Jahr 2023. Natürlich das nach wie vor zu viel, aber auch hier schadet Differenzierung nicht. 

Und einmal jenseits der wirtschaftlichen Situation: Der großen Aufgabe der Kindererziehung werden wir nicht gerecht, wenn wir dabei nur an die leiblichen Eltern denken. Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen. Daher finde ich die Ansätze der Freiwilligenagenturen, Familienpaten und Leihgroßeltern zu schulen und zu vermitteln wirklich herausragend. Auch gute Kitas können Alleinerziehende maßgeblich unterstützen. 

Alleinerziehend zu sein heißt eben nicht zwangsläufig, auch allein zu sein. Nicht isoliert, nicht arm, nicht randständig. Sondern vernetzt und sozial getragen, im ökonomischen Aufwärtstrend und Stützpfeiler für das Aufwachsen der neuen Generation, auch so sind Einelternfamilien – und so sollten wir sie eben auch sehen. 

Danke.