Bildung in Sachsen-Anhalt neu denken: Mit Mut für Veränderungen und moderne Konzepte

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Sehr geehrte Damen und Herren,

“Anforderungen an ein modernes Bildungssystem unter Beachtung des demografischen Wandels” – so hätte die aktuelle Debatte lauten sollen, mit der verbunden wir den vorliegenden Antrag der Linken heute hier hätten debattieren sollen. Und darum geht es ja im vorliegenden Antrag: um Dialog und Diskussion. 

Die Fraktion der CDU hat diese aktuelle Debatte zurückgezogen. Dieses Zurückziehen ist symptomatisch. Symptomatisch dafür, wie sehr die Regierung die Diskussion verweigert beim Thema Schule. So symptomatisch wie der so genannte Bildungsdialog, der, wie Anwesende berichteten, eher Verkündigungskulisse als Dialogformat war. Symptomatisch wie der Umgang mit der GEW, der Umgang mit Lehrkräften, Landräten und Eltern, die Brandbriefe schreiben. Und natürlich auch mit den Schülerinnen unseres Landes. Denn deren Vertretung – Der Landesschülerrat – war noch nicht mal eingeladen zum Bildungsdialog.

Dabei brennt das Thema Schule gerade – und das sage ich als Pflegekraft, bei uns brennt es auch immer – wie kein zweites. Und es gäbe viel akut notwendiges und viel grundsätzliches und viel visionäres zu sagen zu der Frage, wie wir die Bildung in Sachsen-Anhalt nicht nur aus der Krise holen, sondern zukunftsfest aufstellen. 

Angefangen mit dem Gezerre um das Einstiegsgehalt A13/E13 für Grundschullehrerinnen. Da dürfen wir kein weiteres Jahr verlieren! Über Maßnahmen zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels – da liegt eine Vielzahl von Vorschlägen auf dem Tisch – auch von uns! Und dass die von der Landesregierung angeordnete Vorgriffsstunde, die de facto eine Arbeitszeitverlängerung für Lehrerinnen sein wird, da keinesfalls wirksam helfen wird, ist vielerorts schon begründet worden. 

Über den Zustand unserer Sekundarschulen – mehr Schüler*innen dort gewinnt man nicht durch den Zwang einer verbindlichen Schullaufbahnempfehlung, sondern dadurch, dass die Lern- und Lehrbedingungen dort besser werden und tatsächlichen Schulerfolg wahrscheinlich machen. 

Bis hin zu Fragen von längerem gemeinsamen Lernen, ernsthafter Bemühung um Inklusion und Integration, modernen Bildungskonzepten, Digitalisierung als Chance, echten Ganztagsgrundschulkonzepten, einer lernpsychologisch fundierten Rhythmisierung von Schule und Lernen, der Gestaltung der Schule als diskriminierungsfreier und somit für unsere Kinder sicherer Ort und so weiter und so fort. 

Es gäbe so viel zu debattieren, weit über die akute Not an den Schulen hinaus. Damit Bildung in Sachsen-Anhalt resilient gegen die Krisen aller Art gute Chancen für alle bietet. Und weil Bildung DIE Zukunftsfrage schlechthin ist. Für unsere Kinder und Jugendlichen, für die Unternehmen im Land und für Sachsen-Anhalt.

Sie haben die aktuelle Debatte zurückgezogen, bitte verweigern Sie nicht auch den echten Dialog! Wir müssen in Sachsen-Anhalt endlich anfangen den Lehrkräftemangel mit aller Kraft zu bekämpfen. UND wir müssen endlich den Mut für Veränderung haben. Um neue Ideen für unser Bildungssystem zu entwickeln. Und zwar in dem wir alle Beteiligten ernsthaft in den Prozess und Diskussion mit einbeziehen.

Wir werden dem vorliegenden Antrag zustimmen.

Vielen Dank.