Affenpocken: Mehr Menschen eine Impfung ermöglichen

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Das Sozialministerium muss ein prophylaktisches Impfangebot gegen Affenpocken für Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko ermöglichen. Das fordert Susan Sziborra-Seidlitz, gesundheitspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen nach der Antwort der Landesregierung auf ihre Kleine Anfrage.

„Viele Menschen in Sachsen-Anhalt wollen sich gegen das Affenpocken-Virus impfen lassen. Doch in Sachsen-Anhalt stehen nur 260 Impfdosen zur Verfügung, und diese auch nur für Kontaktpersonen von Infizierten und besonders gefährdete Beschäftigte in Speziallabors, wie aus der Antwort hervorgeht. Die Landesregierung schützt Menschen mit einem erhöhten Infektionsrisiko nicht ausreichend. Es ist ein schwerer Fehler, dass es in Sachsen-Anhalt kein prophylaktisches Impfangebot für Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko gibt. Die Landesregierung muss diesen Sonderweg beenden“, sagt Sziborra-Seidlitz.

„Ein erster wichtiger Schritt wäre, die Gruppe der Impfberechtigten auf HIV-Patientinnen und – Patienten sowie und Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern zu erweitern. Viele aus dieser Gruppe warten sehnlichst auf ein Impfangebot.“ Der Impfbedarf liegt nach Auskunft der AIDS-Hilfen nicht, wie vom Land prognostiziert, bei 1500 bis 2000 Menschen, sondern bei mindestens 3700 Personen. „Die Bundesrepublik Deutschland erhält in den nächsten Tagen 19 500 Impfstoffdosen, sowie 200 000 weitere Impfstoffdosen Ende September 2022. Ministerin Grimm-Benne muss sich dafür einsetzen, dass Sachsen-Anhalt einen angemessenen Anteil davon
erhält.“ 

„Auch die Risikokommunikation muss das Land verbessern. Das Virus verbreitet sich durch engen Körperkontakt, die sexuelle Orientierung des Körpers ist ihm dabei völlig egal. Es bräuchte längst eine Impfkampagne unter Einbeziehung der infektiologischen Schwerpunktpraxen, um der Impfbereitschaft im Land gerecht zu werden. Die Sozialministerin muss mehr unternehmen, um die Verbreitung des Virus zu stoppen.“