Rede Talentschulen: Bildungserfolg von sozialer Herkunft entkoppeln! 13. Juni 202413. Juni 2024 „Talentschulen: Bildungserfolg von sozialer Herkunft entkoppeln! | 13.06.2024“ von YouTube anzeigen Inhalt von YouTube anzeigen Inhalt von YouTube anzeigen Inhalt von YouTube anzeigen Inhalt von YouTube anzeigen Inhalt von YouTube anzeigen Inhalt von YouTube anzeigen Inhalt von YouTube anzeigen Inhalt von YouTube anzeigen Inhalt von YouTube anzeigen Inhalt von YouTube anzeigen Inhalt von YouTube anzeigen Inhalt von YouTube anzeigen Inhalt von YouTube anzeigen Inhalt von YouTube anzeigen Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen. Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube. Inhalt von YouTube immer anzeigen Sehr geehrte Damen und Herren, gute Schulnoten sind einfach, man muss nur fleißig genug lernen. Das stimmt oft, aber leider nicht immer. Denn viel zu oft, und in Sachsen-Anhalt besonders ausgeprägt, ist der Bildungserfolg von Schüler*innen von deren sozialer Herkunft abhängig. Und dass das nicht nur eine gefühlte Wahrheit ist, zeigen Studien wie PISA, IGLU und die vor einem Monat veröffentlichte ifo-Studie. Besonders die letztere Studie zeichnet ein eindrückliches, ein bedrückendes Bild. In dieser wurde die Bildungschancengleichheit zwischen Kindern aus Familien, in denen mindestens eines der Elternteile Abitur hat und/oder das Haushaltseinkommen im oberen Viertel liegt, und Kindern mit aus Elternhäusern ohne Abitur und/oder mit niedrigeren Einkommen vergleichen. Bundesweit haben alle Länder schlechte Ergebnisse. Aber hier in Sachsen-Anhalt ist die Ungleichheit zwischen diesen beiden Gruppen besonders hoch. Wir haben also schwarz auf weiß wissenschaftlich belegt, dass Kinder aus ärmeren und nicht-akademischen Haushalten bei uns geringe Chancen haben, Abitur zu machen. Deswegen begrüßen wir es ausdrücklich, dass die Koalitionsfraktionen heute einen Aufschlag machen, um diese Situation zu verbessern. Talentschulen – oder wie wir sie in unserem grünen Landtagswahlprogramm genannt hatten: Schwerpunktschulen – können, wenn man es richtig umsetzt, helfen, durch zusätzliche finanzielle und personelle Ausstattungen der Schulen mit besonderen sozio-demographischen Herausforderungen, dafür sorgen, dass die Lücke zwischen Kindern aus reicheren und gut gebildeten Elternhäusern und Kindern aus ärmeren oder bzw. und weniger gebildeten Elternhäusern kleiner wird. Insbesondere der Fokus auf Sprachförderung an den ausgewählten Schulen ist, um für die Kinder und Jugendlichen gute Voraussetzungen für ihre Zukunft zu schaffen, elementar. Und wir begrüßen, dass die Auswahl der Schulen für die Talentinitiative über einen – anders als bei bisherigen Förderungen – schulscharfen Sozialindex erfolgen soll! Denn die Fördermittel müssen dahin, wo sie am meisten gebraucht werden. Nicht diffus in eine größere oder kleine Gegend, sondern ganz konkret an die Schulen, an denen die Herausforderungen besonders hoch sind. Das wäre übrigens auch für die Verteilung der derzeit von Land und EU finanzierten Schulsozialarbeitsstellen notwendig gewesen. Wie Sie, liebe Kolleg*innen der Koalitionsfraktionen, unserem Lob entnehmen können, werden wir Ihrem Antrag zustimmen. Es ist ein richtiger und auch ein wichtiger Schritt, um die Abhängigkeit zwischen dem Bildungserfolg und der sozialen Herkunft in Sachsen-Anhalt zu verringern. Und dennoch kommt jetzt noch ein Aber. Aber, werte Kolleg*innen der Koalitionsfraktionen, Bildungsungerechtigkeit in Sachsen-Anhalt entsteht nicht nur, weil Eltern einen geringeren Bildungsstand haben oder ein geringeres Einkommen. Auch Kinder und Jugendliche mit Behinderungen werden in unserem Land stark benachteiligt. Entgegen der Festlegung im Schulgesetz, dass inklusive Bildungsangebote für Schüler*innen in allen Schulformen gefördert werden, und anders, als es der Landesaktionsplan Sachsen-Anhalt zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention als Ziel festlegt, ist es in Sachsen-Anhalt eben nicht die Regel, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderungen oder anderen besonderen Förderbedarf an Regelschulen unterrichtet werden. Kein Bundesland hat so viele Förderschulen wie unseres! Dieses System muss endlich abgebaut werden. Natürlich wird es für besondere Bedarfe immer Förderschulen brauchen. Aber wie die Expertenkommission zur inhaltlichen Weiterentwicklung des Schulwesens in ihrem Abschlussbericht geschrieben hat, muss es das Ziel sein, dass möglichst viele Förderschulen in Regelschulen aufgehen. Und liebe Kolleg*innen der Koalitionsfraktionen, wenn man sich die Ergebnisse von PISA anschaut, stellt man ganz klar fest: In Ländern, in denen Kinder länger gemeinsam lernen, gibt es mehr Bildungsgerechtigkeit! Doch man muss nicht mal so weit schauen. Auch die ifo-Studie zu Bildungschancen hat festgestellt, dass die Bildungsgerechtigkeit in Brandenburg und Berlin höher ist als in anderen Bundesländern und dass es dabei einen signifikanten Zusammenhang gibt mit der späteren Aufteilung der Kinder. Deswegen fordern wir Bündnisgrüne: Die Zeit, die die Kinder in der Grundschule verbringen, muss verlängert werden! Wir brauchen die Grundschule bis zur sechsten Klasse! Vielen Dank. Bildungsgerechtigkeit in Sachsen-Anhalt verbessern zurück Kinderreport Deutschland 2024: Mehr Beteiligung für Schüler*innen in Schulen ermöglichen vor