Pressemitteilung

4-Tage-Woche als Fachkräftesicherung

Heute hat der Sozialausschuss auf Antrag der Bündnisgrünen Fraktion ein Gespräch zur 4-Tage-Woche organisiert. Eingeladen waren Unternehmen, die dieses Arbeitsmodell bereits erfolgreich umsetzen, sowie Vertreterinnen und Vertreter von Arbeitgebern, Gewerkschaften, Kammern und der Wissenschaft. Dabei wurden Erfahrungen aus ganz Deutschland vorgestellt, wie die 4-Tage-Woche funktionieren kann. Diese kann entweder in Form einer fast vollen Teilzeitstelle mit gleichem Lohn oder als Vollzeit über vier Tage verteilt umgesetzt werden.

Es wurde deutlich gemacht, dass neue Arbeitszeitmodelle ihr volles Potenzial nur dann entfalten, wenn auch die Arbeitsorganisation entsprechend angepasst wird. Das bedeutet, dass jedes Unternehmen oder jede Organisation individuelle Lösungen entwickeln muss. Ein Beispiel dafür ist das Einführen von konzentrierten Arbeitsphasen, in denen das Telefon stummgeschaltet und keine E-Mails bearbeitet werden.

Ein Gewerkschaftsvertreter brachte es auf den Punkt: Es geht nicht darum, länger zu arbeiten, sondern klüger.

„In den aktuellen Diskussionen wird die 4-Tage-Woche oft gegen das drängende Problem des Fachkräftemangels gestellt. Auf den ersten Blick könnte man meinen, die 4-Tage-Woche und Fachkräftemangel wären ein Widerspruch. Aber das Fachgespräch zeigte: Kreative Arbeitszeitmodelle, inklusive einer 4-Tage-Woche, können Produktivität und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten steigern. Weniger Krankenstand, weniger Fluktuation, längerer Verbleib im Beruf erzeugen einen wirtschaftlichen Mehrwert. Auch die Fachkräftegewinnung gelingt oftmals besser. Schätzungsweise 11 % aller Unternehmen in Deutschland haben Modelle einer 4-Tage-Woche umgesetzt. Viele profitieren davon, auch Unternehmen in Sachsen-Anhalt“, stellt Susan Sziborra-Seidlitz, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion, fest.

„Um als Land ein attraktiver Arbeitgeber zu sein und um die Leistungsfähigkeit unserer Beschäftigten zu erhalten und zu erhöhen – gerade bei einer älter werdenden Belegschaft – sollten wir auch als Land neue Arbeitszeitmodelle prüfen und einführen“, schließt Susan Sziborra-Seidlitz.“