Rede

Mehr Sichtbarkeit, mehr Sisterhood: Warum wir Grüne Frauen im Fußball stärken wollen

Fußball bewegt – doch während Frauen längst auf dem Platz stehen, fehlt es weiterhin an Anerkennung und Sichtbarkeit. Der Frauenfußball hat sich aus der Diskriminierung des DFB heraus selbst erkämpft, doch echte Gleichstellung ist noch nicht erreicht. Wir Grüne fordern: Frauen und Mädchen müssen nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch in den Gremien, Verbänden und Trainingsangeboten sichtbar und aktiv vertreten sein.

Die aktuelle Strategie des Fußballverbands Sachsen-Anhalt zeigt, dass Veränderung möglich ist – aber es bleibt viel zu tun. Wenn Lehrgänge für Schiedsrichterinnen leer bleiben und Männer die Ausschüsse für Frauenfußball leiten, ist klar: Es geht nicht nur um Teilhabe, sondern um die Kultur im Sport. Was Frauen wie Laura Freigang hält, ist nicht nur der Wettbewerb, sondern die „Sisterhood“. Diese Werte müssen in Verbandsarbeit, Vereinsleben und Sportförderung gestärkt werden.

Wir Grüne setzen uns dafür ein, dass Sport für alle zugänglich ist – fair, respektvoll und gleichberechtigt. Der Antrag ist ein sinnvoller Schritt, um strukturelle Hürden zu erkennen und abzubauen.


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Sehr geehrte Damen und Herren,

Fußball begeistert Millionen Menschen in diesem Land. Fast jeden Tag des Jahres stehen Menschen auf dem Platz, treiben sich gegenseitig zu Höchstleistungen, kicken aus Spaß an der Freude oder der Gemeinschaft wegen, schauen sich Spiele von der Stadt bis zur Bundesliga an und genießen die Atmosphäre ganz egal ob in der FCM Arena in Magdeburg oder auf dem Acker beim SV Eintracht Quenstedt.

Die Geschichte des Frauenfußballs ist für den DFB keine rühmliche. Ich erinnere an das Verbot des Frauenfußballs durch den Verband im Jahr 1955. Gut, dass dieses von Frauen erfolgreich bekämpft wurde. Frauenfußball ist heute Normalität. Die Anerkennung von Frauen, die Fußball spielen, ist es weiterhin nicht. Das muss sich ändern.

Gut, dass die Begeisterung für Frauenfußball rund um die EM in diesem Jahr merklich spürbar war und sich auch in den Einschaltquoten niederschlug. Zum Teil wird das auf den Teamgeist und die Leidenschaft der Mannschaft zurückgeführt, den der kommerzialisierte Männerfußball ein Stück weit verloren habe.

Ich denke, zumindest war für Zuschauerinnen und Zuschauer spürbar, was Laura Freigang einmal in einem Interview als ihre Hauptmotivation Fußball zu spielen anführte: die Sisterhood. 

Ja, der Sport ist für alle da und diese Geschichte müssen wir erzählen. Deswegen teilen wir das Ziel, Sichtbarkeit für Frauen und Mädchen im Sport zu fördern ausdrücklich. 

Das teilt im Übrigen auch der Fußballverband Sachsen-Anhalt.

Gemeinsam mit anderen Landesverbänden hat der Fußballverband im vergangenen Jahr eine Strategie unter dem Motto „Unser Fußball dein Zuhause“ erarbeitet. Sie enthält konkrete Maßnahmen mit erreichbaren Zielen. Das betone ich, denn wenn man sich die Ausgangslage anschaut, wird einem klar, dass es hier noch einiges zu erledigen gibt. Im Vorstand und im erweiterten Vorstand des Verbands gibt es keine einzige Frau. Den Ausschuss für Frauen- und Mädchen-Fußball leitet ein Mann. Umso wichtiger, dass der Verband diese Leerstelle erkannt hat und nun konkrete Angebote zur Förderung von Mädchen und Frauen im aktiven Sport, als auch in den Verbandsstrukturen schafft. 

Wenn wir daran denken, was Laura Freigang zum Sport brachte und sie dort hält, war es der Zusammenhalt und der Umgang untereinander in diesem Sport – eben die Sisterhood. Wenn ich höre, dass in Sachsen-Anhalt Lehrgänge zur Ausbildung von Schiedsrichterinnen nicht wahrgenommen werden, ist das für mich auch ein Indiz, dass Frauen sich in der breiten Mehrheit einen anderen Umgang im Sport wünschen. Und da sind die Verbände und die Vereine selbst gefragt. 

Ich denke der Antrag ist ein guter Anlass sich mit den unterschiedlichen Angeboten in den Verbänden im Ausschuss auseinanderzusetzen.

Vielen Dank