Sehr geehrte Damen und Herren,
ich muss hier mal deutlich werden: Was für ein Scheiß! Ich bitte meine Wortwahl zu entschuldigen. Aber mal ganz ehrlich. Was soll denn das? Haben wir wirklich keine anderen Probleme als hier jeden Monat solchen Kulturkampf-Mist zu diskutieren? Haben wir echt keine anderen Probleme?
Wir haben es doch verstanden. Die Frauenhasser-Partei AfD hat Angst vor gebildeten und kompetenten Frauen. Denn die fallen nämlich nicht auf ihre Tricks hinein. Am liebsten wollen die Frauenfeinde der AfD, dass Frauen still bleiben, hinterm Herd stehen und jedes Jahr ein Kind gebären.
Es ist schon interessant… Sie warnen doch immer vor dem Kalifat und den Islamisten, dabei haben Sie eins gemeinsam: Sie wollen Frauen unterdrücken. Sie wollen Frauen Chancen nehmen und damit verhindern, dass sie studieren können. Wissen Sie, wer das auch macht? Die Taliban in Afghanistan. Ihre Brüder im Geiste. Genauso wie alle anderen Faschisten, Diktatoren und Autokraten auf dieser Welt.
Zu dem hohen Gut der Hochschulautonomie und der Wissenschaftsfreiheit in Sachsen-Anhalt und Deutschland brauche ich nicht weiter ausführen. Das haben wir genau an dieser Stelle schon häufig und zu genüge ausgeführt.
Wissen die Abgeordneten der AfD eigentlich, was die wirklichen Probleme in Sachsen-Anhalt sind? Fast jeden Tag gibt es einen Femizid in Deutschland. In Sachsen-Anhalt sind Frauen nicht mal vor einem Mord sicher, wenn der Mann im Gefängnis sitzt, wie das Beispiel des Femizids in der Justizvollzugsanstalt Burg zeigt. Frauen, die vor Gewalt fliehen, müssen noch immer Geld dafür zahlen, im Frauenhaus in Sicherheit zu sein. Und erst letztes Wochenende gab es wieder einen Femizid hier in Magdeburg.
Oder reden wir doch mal über Probleme die Wissenschaftler*innen und Mitarbeiter*innen an unseren Universitäten und Hochschule haben. Denn die sind immer noch zum Großteil in befristeten Stellen eingestellt, es gibt immer noch zu wenig Dauerstellen. Ein unmutbarer Zustand insbesondere für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in dem Arbeitsfeld.
Noch mehr Probleme gefällig? Unsere Schulen sind marode, wir haben zu wenig Lehrkräfte, es fehlt ein guter Kitapersonalschlüssen, wir brauchen ein Landesprogramm Schulsozialarbeit, queere Menschen leben in Angst vor Gewalt und Belästigung, Menschen anderer Hautfarbe werden diskriminiert, auch 35 Jahre nach der Wende ist die deutsche Einheit noch immer nicht abgeschlossen. Ich könnte hier noch eine Stunde ausführen über Themen, die hier im Landtag besprochen werden und besprochen werden müssten. Aber ich möchte die Redezeit nicht überstrapazieren.
Bevor ich zum Schluss komme, noch ein Appell an all die Frauen bei uns im Land: Wehrt euch. Wir müssen uns gemeinsam wehren. Rechtsextreme Parteien wie die AfD wollen uns Frauen aus der Gesellschaft drängen. Es fing nicht erst mit der rechten Hetzkampagne gegen Professorin Frauke Brosius-Gersdorf bei der Bundesverfassungsrichterinnenwahl an und es hört damit auch nicht wieder auf. Die Rechtsextremen arbeiten konstant daran, all die Errungenschaften der Frauenbewegung und Frauenrechte abzuschaffen. Gemeinsam müssen wir dagegen ankämpfen!
Doch nun zurück zur AfD: Anstatt Frauen davon abzuhalten zu studieren, sollte man lieber Abgeordnete der menschenfeindlichen AfD davon abhalten, hier in diesem Parlament zu sitzen. Dabei kommt nämlich nichts sinnvolles rum, sondern nur rechtsextremer Mist, der der Gesellschaft und unserem Zusammenleben schadet. Deswegen: AfD-Verbotsverfahren jetzt!
Wir Grüne lehnen den frauenfeindlichen Antrag ab. Vielen Dank.