Rede

Schulsozialarbeit retten – Grüne fordern Landesprogramm noch in dieser Legislatur

Zusammenfassung:
Trotz nachweislich positiver Wirkung auf Bildungserfolg und Schulklima gibt es in Sachsen-Anhalt noch immer kein Landesprogramm für Schulsozialarbeit. Grund dafür ist ein jahrelanger Kompetenzstreit zwischen Bildungs- und Sozialministerium – also zwischen CDU und SPD. Dabei ist klar: Schulsozialarbeit ist sowohl Teil der Jugendhilfe als auch der Schule. Was in anderen Bundesländern wie Schleswig-Holstein durch gute Kooperation der Ministerien funktioniert, scheitert hier an politischem Kleinkrieg. Wir als bündnisgrüne Landtagsfraktion fordern ein Ende der Blockadehaltung, eine enge Einbindung der Akteur:innen aus der Praxis und die zügige Einrichtung eines flächendeckenden Landesprogramms.Ziel ist klar: mindestens eine Schulsozialarbeiter:in an jeder Schule – für mehr Bildungsgerechtigkeit und echte Prävention.


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Sehr geehrte Damen und Herren,

Seit Monaten stehen sich vor jeder Landtagssitzung draußen vor der Tür Schulsozialarbeiter*innen die Beine in den Bauch. Und das völlig zurecht. Denn Schulsozialarbeit ist wichtig. Sie ist Prävention. Schulsozialarbeit ist Feuerwehr. Schulsozialarbeit ist notwendig. Und zwar für den Schulerfolg unserer Kinder. Gegen hohe Schulabbruchsquoten. 

Und einer der Gründe, warum wir in Sachsen-Anhalt noch kein Landesprogramm Schulsozialarbeit haben, ist der ewige Streit um die Zuständigkeit zwischen Sozialministerium und Bildungsministerium. Und letztendlich ist das ein Kampf von SPD vs. CDU in Sachsen-Anhalt. Dabei ist es eigentlich ziemlich klar: Schulsozialarbeit ist Jugendhilfe UND Schule. Es ist deswegen völlig richtig, dass es sowohl im Bildungsministerium als auch im Sozialministerium liegt! Schauen wir kurz nach Schleswig-Holstein, auch da gibt es keine Regelung, ob es nun vorrangig zum MB oder MASI gehört. Aber es klappt trotzdem: fast jede Schule hat da Schulsozialarbeit. Und warum? Weil die Ministerien miteinander reden. Und mit der Schulsozialarbeit, sowohl den Netzwerkstellen als auch mit der Praxis. Und alle Akteure gemeinsam festgelegt haben, wie das Landesprogramm dort aussehen soll. 

Deswegen der Apell. Schulsozialarbeit darf nicht länger im Kampf zwischen SPD und CDU unter die Räder geraten. Es braucht eine gute Kommunikation zwischen den beiden Ministerien. Alle Beteiligten, aus dem Ministerien, aus der Schulsozialarbeit, müssen endlich an einen Tisch. Es muss diese Legislatur noch ein Landesprogramm Schulsozialarbeit auf den Weg gebracht werden! Wir Grüne stehen bereit, dabei zu unterstützen. Denn wir kämpfen dafür, dass es an jeder Schule mindestens eine Schulsozialarbeiter*in gibt. 

Vielen Dank.